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Sarah ZettelDas Gottesspiel
 
Science Fiction Roman, Playing God (1998), deutsche Erstausgabe, München 2001, Heyne TB 06/6363, ISBN 3-453-17947-8, aus dem Amerikanischen von Ingrid Herrmann-Nytko, Umschlagillustration: Steve Youll, mit einem Nachwort der Autorin, 1750/895, 557 Seiten.
 
Rezensent: Peter Herfurth-Jesse
 
Mein aktuellstes "Lexikon der Science Fiction Literatur" stammt aus dem Jahr 1988, da brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich über eine Sarah Zettel nichts in Erfahrung bringen kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass auch der Heyne-Verlag diese (für mich) neue Autorin nicht aus den Augen verliert, weist ihr (meines Wissens) deutschsprachiges (Roman-)Debüt doch interessante Aspekte auf. Auf dem Planeten Dedelphi herrscht seit Jahrtausenden Krieg zwischen den beiden mächtigsten Familienhäusern, annonciert der (die) bekannt bestenfalls mäßig bekannte(r) Rückumschlags-Texter(in) das Debüt von Sarah Zettel. Es könnte durchaus sein, dass dieser Tenor den einen oder die andere an (für manche durchaus leidige) Verhältnisse auf diesem, unseren Planeten erinnert. Wohin man(n) schaut, früher oder später "überrascht" eine(n) der eine oder andere Krieg, da wünscht sich mensch manchmal (zumal in den letzten, von mutmaßlich fundamental-islamisch geprägten suizidal-islamisch geprägten Kommandounternehmen gegen imperialistische Kommandozentren geprägten Tagen) Aliens herbei, die den ganzen Scheiß endlich zum Stoppen bringen...
Ein ähnliches Szenario entwirlt (die mir bislang gänzlich unbekannte) Sarah Zettel in ihrem Roman "Das Gottesspiel". Im Falle dieser (trivial-)literarischen Fiktion sind es (technologisch vergleichsweise) unterentwickelte Aliens, die ihren Heimatplaneten - vermittels von Kriegen sowie antiökologischer Produktionsverhältnisse - in einem Ausmass zugrunde gerichtet haben, wie dies unsereins vermutlich erst demnächst zustande bringt. Die Machthaberinnen (der diversen steitsüchtigen Fraktionen der) Aliens beauftragen einen erdstämmigen Konzern mit der Sanierung ihres werten Planeten.
Nun stellt sich im Verlauf des Romans leider heraus, das nicht nur sämtliche konkurrierende Fraktionen der Aliens eine Opposition aufzuweisen haben, die dem jeweiligen Feind um jeden Preis an den Kragen will, auch der hiesige Konzern hat so seine Notfallpläne parat, die niemand, der (die) guten Willens ist, in den Kram passen dürften...


Für eine (treffende) Satire auf die gegenwärtigen erdgebundenen Verhältnisse fehlt es "Das Gottesspiel" doch an Schärfe, für einen einigermassen ambitionierten Space-Action-Thriller reicht es immerhin (fast).