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Keith LaumerInvasoren der Erde
 
(Org.: The Invaders, 1967), MOEWIG Terra SF 167, 136 S., Druck 1969, ü.: Birgit Reß-Bohusch, TiBi.: Stephan
 
Rezension: Erich Wallner
 
Spätestens auf der ersten Seite, beim Namen David Vincent, geht das Licht auf, daß es sich eigentlich um die INVASION VON DER WEGA dreht.
Wie die Fernsehserie bei uns hieß. Es ist schon ein langer Zeitraum für seine Gedächtnisauffrischung. Doch die Unterschiede zur visuellen Version festzustellen, war auch nach 19 Jahren keine große Mühe. So prägnant blieb es haften.
Vergeblich wartete ich z.B. auf den kleinen gekrümmten Finger als Erkennungsmerkmal der Außerirdischen. Daß sie sich bei einer tödlichen Verletzung in eine Lichtwolke auflösen, kommt im Buch nur bei vom Desintegrator Getroffenen vor. Im Buch sind die Fremden eher durch Totalregeneration nahezu unsterblich wenn auch nicht so vielzählig.
Ansonsten ist das Schemata eines (natürlich auch dieses) Serials beibehalten. Nur David weiß Bescheid über die Fremden, alle Mitwisser verliert er durch deren Tod noch in der gleichen Episode.
Damit in jeder Folge die Ausgangsposition für den Helden die gleiche ist. So mußte der Leiter der Firma, die Teile des Desintegrators erstellte, sein wissenschaftlicher Freund, der die Funktion der Handwaffe aus wenigen Teilen rekonstruierte, und die FBI-Crew sowieso dran glauben.
Besonders trivial und vorurteilgeladen werden UFO-Gläubige und New Age Fanatisierer beschrieben. Mit erhobenem Zeigefinger wird hingewiesen, daß gerade hier sich Außerirdische mit Vorliebe verstecken können - aus Selbsterhaltungstrieb müssen sie ja solche Bewegungen lächerlich machen.
David folgt einem Verrückten mit dieser genialen Erkenntnis in dessen Luxusvilla. Mit Müh und Not entgeht er einigen installierten Todesfallen des Alienjägers, der seine Kampfbereitschaft an Durchschnittsmenschen trainiert. Doch war jener nicht ganz so sehr auf falschem Wege. Und bald wird Verfolger Dorn, der Sektionsleiter der Fremden, den David bereits tot glaubte, samt Schreckenspalast in höhere Gefilde gepustet.
Denkste, auch in der dritten Episode läuft ihm Dorn noch mal über den Weg. Zwar schon wesentlich zerrupfter als unser lediglich schwitzender und unrasierter Held.
Die Zeit der strahlenden Helden ging damals schon ziemlich zur Neige, bevor Columbo (Peter Falk) den bisherigen Höhepunkt von Antihelden markierte.
Das UFO, das den Brutkasten der überlebenden jener millionenjahrealten "Großen Rasse" im Schutz eines Meteoritenhagels zur Erde bringt, landet endlich in menschenleerer Wüste. Ein freundlicher GI, der für Vincent einen Panzer "auslieh", geht gemeinsam mit Dorn hops. Endlich? Endlich! Gegen amerikanische Panzerwaffen ist kein Alien gewachsen. Die bislang skeptischen Armisten, die ihren Panzer vermißten, ballern unterstützend auf das UFO los.
Vincent kann sich gerade noch aus dem verglühenden Panzer abseilen. Auf der Pritsche des Mannschaftswagens kriegt er dann noch mit, wie die GI's trotzdem die Augen vor den Tatsachen verschließen.
"Du hast nichts gesehen, überleg mal, wer würde Dir glauben?" Ein solcher Dreh soll Realismus und Plausibilität suggerieren.
Bleibt trotzdem eine schal geschriebene, wenn auch modern abgefilmte Kitschserie.
Immerhin konnte die Serie UFO, vielleicht auch, weil sie als Puppenfilm-Serie konzipiert war, der INVASION VON DER WEGA nicht mehr das Wasser reichen.
Raumpatrouille (ORION) wurde im falschen Land produziert. Hätte vom ausgiebigeren Szenarium bisher noch keine Konkurrenz zu fürchten. Bis dann STAR WARS kam. Was aber eigentlich nicht mehr in die Invasoren-Thematik paßt.
"=V=, Die Außerirdischen kommen", scheint mir dagegen DER Aufguß zu sein. Wer diese Serie gerade liest oder anguckt, sollte ruhig mal zum Vergleich dieses alte Bändchen in die Hand nehmen.