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Philip Jose FarmerDas echte Log des Phileas Fogg
 
Heyne Taschenbuch 06/3980, erschienen 1976, ISBN 3-453-31016-0, Original-Titel: The other log of Phileas Fogg
 
Rezensent: Ernestine Gohr
 
Der gefakete Klassiker
Einem Euch und mir gut bekannten Autoren ging es mit Jules Vernes "Reise um die Erde in 80 Tagen" genau so, wie ich es in voranstehender Einleitung zu erklären suchte: er las es erstmals 1929 und dann immer wieder in verschiedenen zeitlichen Abständen. Als Erwachsener bemerkte er schließlich gewisse Elemente darin, die ihm während der Jugendlektüre entgangen waren. Er entdeckte die Geschichte in der Geschichte. Jules Verne, einer der Väter des utopischen Romans, hat in der aufregenden Abenteuergeschichte, deren Charme auch schon so einige Filmemacher erlegen sind, die eigentliche Science-Fiction-Story versteckt. Für die Ungläubigen unter Euch ein paar Beweise:

1. Phileas Fogg, der Protagonist, ist von rätselhafter Herkunft. Für einen englischen Gentleman dieser Zeit, in der man soviel Wert auf gute Abstammung legte, doch sehr ungewöhnlich. Umso erstaunlicher, dass ihn der exklusive Londoner Reform-Club dennoch aufgenommen hatte.
2. Warum lebte er sein Leben wie ein Roboter nach genau festgesetzten Zeiten und Ritualen?
3. Warum schlugen am Ende seiner Reise alle Uhren Londons um 20:50 Uhr?

Unklar bleibt, ob Jules Verne tatsächlich nicht wusste wer Phileas Fogg wirklich war, oder ob er aufgrund von eigenen Zweifeln nicht mehr offenbaren wollte und es stattdessen bei einigen Andeutungen und Hinweisen im Roman beließ. Jedenfalls war die Existens von Foggs geheimem Tagebuch so lange unbekannt, bis man 1947 jenes Gebäude in der Saville Road Nr.7 sanierte. Es war der Wohrsitz des "berühmten und geistreichen, aber armen Schauspieldichters und Parlamentsmitglieds Richard Brinsley Sheridan", der 1816 in kümmerlichen Verhältnissen starb (nicht 1814 wie Verne schrieb). Im Hohlraum einer Wand fand man ein handliches Tagebuch mit kryptischen Zeichen, welche erst 1962 unter Verwendung bis dahin ebenfalls unentdeckter Notizbücher aus dem ländlichen Anwesen des Baronet Sir Heraclitus Fogg entziffert werden konnten.
Das Buch ist spannend genug, dass ich eines bereits verraten darf: Phileas Fogg war in Wirklichkeit ein Außerirdischer von Eridani. Da diese Spezies als besonders langlebig bekannt ist, dürfte Fogg noch immer unter uns weilen. So drückte Jules Verne es aus: ein Mensch von solcher Ruhe, dass er 1000 Jahre habe leben können ohne zu altern. Seine Zähne waren "prachtvoll", im Gegensatz zu denen des typischen Engländers jener Tage. Er hatte nicht einen Zahn durch Karies verloren, obwohl diese Krankheit die Bevölkerung Großbritanniens in der Mitte des 19. Jahrhunderts wie eine Seuche heimsuchte...



Wer noch mehr wissen will muss selbst lesen.