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Stephen BaxterDas Geflecht der Unendlichkeit
 
Heyne-TB 01/5240, Originaltitel: Timelike Infinity, Übersetzung: Martin Gilbert, 286 Seiten, GB: 19,2, BRD: Dezember 1,94,1490
 
Rezensent: Andreas Nordiek
 
Stephen Baxter ist einer der neuen SF-Autoren die im Heyne-Verlag seit kurzem kräftig gepuscht werden. Weitere vier Romane sind bereits angekündigt und werden in den nächsten zwei Jahren ebenfalls bei Heyne als Taschenbuch erscheinen.
Dem Autor gelingt es in seinem Roman die Menschheitsgeschichte von Beginn bis Ende des uns bekannten Universums zu erfassen. Die Handlung an sich beginnt etliche Jahrhunderte in einer Zukunft, in der die Menschen von außerirdischen Händlern, den Qax, beherrscht werden. Der technischen Überlegenheit der Qax, die allerdings auch nur auf der Technik anderer Rassen beruht, haben die Menschen nichts entgegenzusetzen. Sie mußten einen technischen und zivilisatorischen Rückschritt in Kauf nehmen, an dessen Ende ihr Abtritt von der galaktischen Bühne steht.
Dies zu verhindern gedenkt eine kleine Gruppe von Menschen, die in wahrlich kosmischen Maßstäben planen. Mit Hilfe eines künstlich erzeugten Wurmlochs, welches eine Reise in die Vergangenheit ermöglicht, versuchen sie die selbige in ihrem Sinne zu manipulieren. Daran zu hindern versucht sie Michael Poole, seines Zeichens der Initiator für das Wurmlochprojekt. Seine Betrachtungsweise des Universums unterscheidet sich doch in einigen wesentlichen Punkten von denen der Zeitreisenden. Aber nicht nur diese bereiten ihm Schwierigkeiten, sondern auch zwei Qax, die mit ihren Raumschiffen den Rebellen gefolgt sind und nun ihrerseits versuchen die Menschheit zu vernichten.
Der Roman konzentriert sich im wesentlichen auf einige wenige Handlungspersonen, die aber dafür umso ausführlicher charakterisiert werden. An ihnen werden die unterschiedlichen Sichtweisen und damit einhergehend die einzelnen Parteien dargestellt. Auf ausführlichere Darstellungen der jeweiligen Zukünfte verzichtet Baxter bewußt. Er konzentriert sich ganz auf die eigentliche Handlung bzw. auf das, was er mit seinem Roman zum Ausdruck bringen will. Für den unbedarften Leser ist es nicht immer ganz einfach seinen Theorien folgen zu können. Ich hatte hin und wieder das Gefühl, daß er sich nicht darüber im Klaren ist, für welchen Personenkreis er seinen Roman verfaßt hat. Schließlich ist nicht jeder in der Lage seitenlange theoretische Gebilde verfolgen und auch verarbeiten zu können. Mir fiel dies einige Male schwer, was wiederum dazu verleitet, den einen oder anderen Absatz einfach zu überspringen.
Sollte Baxter in der Lage sein, seine Gedanken in etwas abgeschwächter Form verständlich für den Laien zu Papier zu bringen, so würde er wohl einen größeren Leserkreis erreichen.

Das Geflecht der Unendlichkeit dürfte dagegen wohl eher etwas für den belesenen SF-Fan sein und nicht für den Gelegenheitsleser.